Fischköppe
Gefäße
Toller Hecht
Eselsgruppe
Gefäßpaar
Oberflächendetail
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7. Mai 2017 - 25. Juni 2017
FAR MORE THAN...Die Ausstellung "Far more than..." wurde am 7. Mai 2017 eröffnet.
Begegnen Sie bis zum 25. Juni 2017 den Arbeiten von Dorothee Wenz in der wirklichen Wirklichkeit! Jeweils Samstags und Sonntags von 14h00 bis 18h00 und nach Vereinbarung.
Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihre
Gabriele Priesemann
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The exhibition "Far more than..." has been opened on 7 May 2017 with works of Dorothee Wenz.
Encounter Dorothee's works in the real reality - it is worth the detour... The exhibition is open every Saturday and Sunday from 2 p.m. until 6 p.m. and upon appointment.
I look forward to welcoming you!
Your's
Gabriele Priesemann
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CV Dorothee Wenz
Ausbildung 1990 -1993: Mainz, Johannes-Gutenberg-Universität, Studium der Kunsterziehung 1993 -1995: Mainz, Johannes-Gutenberg-Universität, Studium der Freien Bildenden Kunst bei Professor Volker Ellwanger Juli 1995: Diplom Freie Bildende Kunst seit 1995 selbständige Künstlerin
Auszeichnungen 1996: Förderpreis Keramik Offenburg 1997: CerCon Wettbewerb, Australien , 3. Preis 1999: Grassipreis der Carl u. Anneliese Goerdeler Stiftung ________________________________________ Sammlungen Düsseldorf, Hetjens-Museum Keramion, Frechen Keramiksammlung Offenburg Grassimuseum Leipzig Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl) 1993: Künstlerische Gefäße aus Ton, Spitalspeicher, Offenburg Richard-Bampi-Preis, Keramion, Frechen 1994: 6. Triennale zeitgenössisches deutsches Kunsthandwerk, Museum für Kunsthandwerk, Frankfurt und Museum für Kunsthandwerk Leipzig Hetjens- Museum, Düsseldorf 1995: Galerie Handwerk, Koblenz, Sonderschau: Oberfläche, Internationale Handwerksmesse, München Max-Laeuger-Preis für zeitgenössische Keramik, Villa Aichele, Lörrach 1996: Talente ‘96, Internationale Handwerksmesse München Fletcher Challenge Ceramics Award, Auckland, Neuseeland Keramik Offenburg ‘96 Galerie YUFUKU Tokio, Japan 1997: Sidney-Myer-Fund International Ceramics Award, Shepparton Art Gallery, Australien Useless Things, Triennale Tallinn, Applied Art Museum Tallinn, Estland Galerie Weger, Darmstadt Concours international de céramique de Carouge, Museum Carouge, Schweiz 1998: Keramion, Frechen Staatspreis für das Kunsthandwerk Rheinland – Pfalz, Trier 1999: Emy-Roeder-Preis 1999, Kunstverein Ludwigshafen Keramik Offenburg 99, Salmen Offenburg Augenlust, Galerie am Fischmarkt, Erfurt Grassimesse Leipzig 2000: Keramion Frechen 2002: Kunstpreis Südliche Weinstraße, Landau 2004: Badekultur, Maraue Mainz-Kostheim Galerie Bettina Callies, Regensburg 2005: Schaustelle 2, Landesmuseum Mainz Gestaltungspreis des Handwerks in Rheinhessen, HWK Mainz 2007: Grenzgänge –RLP trifft NRW-, Unkel am Rhein 2013: Staatspreis für das Kunsthandwerk Rheinland-Pfalz, HWK Mainz, Festung Ehrenbreitstein, Koblenz
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Zur Ausstellung „Far more than...“
„Far more than…“. Unter diesem Titel sind Arbeiten der Keramikerin und bildenden Künstlerin Dorothee Wenz zu sehen. „Far more than…“ – zu deutsch „weit mehr als…“ – weist darauf hin, dass nicht einfache Vasen und Gebrauchskeramik, sondern einerseits auf höchst spezielle Weise gestaltete Gefäße und andererseits Plastiken zu bewundern sein werden, die in jeder Hinsicht weit mehr als eine Dimension aufweisen. Wenz arbeitet seit 1995, dem Abschluss ihrer Ausbildung, unter anderem bei Professor Martin Ellwanger in Mainz, als selbständige Künstlerin. Ihr Examensthema „Paare, Gruppen, Reihungen“ kann man als einen Schlüssel zu ihrer Arbeit und auch zu dieser Ausstellung verstehen. „Ich fragte mich, ob ich Gefäße und Plastiken ausstellen soll. Vielen Menschen gefällt entweder das eine oder das andere. Für mich sind beide Werkgruppen innig verbunden.“, sagt die Künstlerin. In ihrer Examensarbeit zeigte sie eine Reihung von Paaren, die sich organisch von Gefäßpaaren zu figürlichen Paaren wandelte. Diese Thematik der Juxtaposition und der fließenden Übergänge hat sie beibehalten. Ein jedes Gefäß kann auch als Plastik und eine jede figürliche Plastik als Gefäß verstanden werden. Gefäße haben Schulter und Bauch, sie sind ebenso standfest wie ihre Plastiken. Zu sehen sind Chimärenpaare oder Gruppen. Es gelingt Wenz mit diesen Chimären Geschichten oder Konstellationen von Paaren anschaulich, greifbar zu machen. Der einfühlsamen Betrachterin bleibt es nicht verborgen, wer in einer Beziehung wie dominiert, wie das Paar kommuniziert, ob es in der Beziehung hakt oder fließt. Dies gilt gleichermaßen für die Gefäßpaare. Auch hier bezieht sich die eine Form auf die andere. Wenz baut ihre Objekte von Hand auf, fokussiert dabei speziell auf Form, Farbigkeit und Textur der Oberfläche, die paarweise oder gruppenweise verwandt sind. Die Gefäße haben teils eine bauchig-üppige Form, teils schlankere Flaschenform. Die Künstlerin setzt im Gestaltungsprozess ein um das andere Band farbiger Tonstreifen, Streifen um Streifen oder Farbkomposition um Farbkomposition ein und baut so die Gefäße auf. Die Resultate haben es in sich. Wenz ist eine Meisterin nicht nur in der Gesamtgestalt ihrer Arbeiten, sondern besonders auch in Textur, Oberfläche und Farbigkeit. Das auf der Einladungskarte zur Ausstellung abgebildete Paar „Fischköppe“ entstand im Rahmen einer Werkgruppe, die von Wenzs Faszination für die Qualität der von Tierpräparatoren verwandten Glasaugen entstand. Sie nimmt bei diesen Arbeiten, zu denen auch der „Tolle Hecht“ gehört, das irisierende Grün, perfekt im Material der Plastiken auf. Technisch interessant ist dabei, dass es ihr gelingt, Ton und Porzellan im Brand trotz ihres unterschiedlichen Brennverhaltens (Dehnung und Schrumpfung differieren teils extrem) zu vereinen. Dies ist übrigens auch ihre Meisterschaft in den Gefäßen. Die Künstlerin schichtet die Resultate langjährigen Experimentierens aufeinander. Sie erprobt seit Jahren das Brennverhalten eigens zubereiteter Porzellan- und Tonmassen, die sie mit hochfeuerfesten Pigmenten versetzt. Nach dem Brennen schleift sie bei den Gefäßen die Oberflächen mit der Diamantscheibe. So entstehen gebaute Bilder, so entstehen Gefäße, die marmoriert, wellig gestreift sind oder rhythmische Farbspiele zeigen. Sie sind dabei genau konturiert und verführen durch die geschliffene weiche, glatte Oberfläche zum Nachfahren mit der Hand. Far more than Marmor könnte man dazu sagen. In ihren Plastiken tritt zur Perfektion in Material, Farbe und Textur ein weiteres Element der Überschreitung. Wir sehen Mischwesen. Wenz schöpft Fische auf Beinen, die ins Gespräch vertieft zu sein scheinen, dralle Gestalten, die für sich stehen, enten-, hasen- oder eselsköpfige Gesellinnen und Gesellen, die fremd und bekannt erscheinen.
Adelsberg, im Mai 2017
Johannes Priesemann
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